Hallo liebe Gourmets !

Die Pilzsaison ist ja gerade vorrüber. Deswegen kann ich heute mal mein Pilzrezept veröffentlichen. Vor Risiken und Nebenwirkungen sei zwar gewarnt, aber Pilze sind nicht wirklich gefährlich. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich gerade EINMAL echte Bedenken, weil ... aber das gehöhrt nicht hierher. Bevor es an die Zubereitung geht, bedarf es erstmal einiger

Vorbereitungen:

Der Vorteil dieses Gerichts liegt nicht etwa in der Nahrhaftigkeit oder des Geschmacks (ja, das auch), sondern vielmehr in der Ausdauer, dem Scharfsinn, dem Wissen und der gewissen Skepsis, die man zum Sammeln der Pilze braucht. Wir fahren dazu nicht etwa in den naechsten HL oder TENGELMANN, wo wir uns mit dem Jagdmesser über die Gemüsetheke hermachen, sondern geradewegs in den naechsten größeren Wald (mindestens 3 Bäume). Ausgerüstet sind wir mit einem Beutel (Stoff oder Plastik) und einem Messer. Das Messer wird uns auch für andere Zwecke nützlich sein. Keinesfalls benutzen wir einen Korb oder ein Netz zum Sammeln, damit wir wie die Snobs zeigen können, was wir für Superpilzsammler sind.
Wir schlagen alle weiteren Bedenken in die Flucht und pirschen uns geradewegs ins nächste Gebüsch. Dabei achten wir darauf, daß uns niemand folgt oder beobachtet. Ich meine damit nicht nur andere Pilzsammler (hier kommt dann wieder das Messer ins Spiel), sondern Tiere des Waldes wie Wildschweine, Rehe oder Hasen. In leicht gebückter Haltung suchen wir den Waldboden ab, der etwas mit Moos oder Gras bewachsen sein sollte. Dabei schnuppern wir die würzige Waldluft ein und nehmen von den Pilzen Witterung auf. Wir verfolgen die Fährte immer weiter und sollten somit früher oder später auf einen Pilz stossen. Anatomisch sollte ein Pilz etwa wie ein Pilz aussehen. Sollten wir selbst nach längerer Zeit keinen Erfolg haben, geniessen wir den Sonnenuntergang, bewundern nochmal die Herrlichkeit des Waldes und fahren wieder nach Hause - gibt es ebend wieder Pizza. Sollte uns wider Erwarten doch ein Pilz vors Messer laufen, gilt es ihn als erstes zu katalogisieren. Ich vergaß wohl eingangs zu Erwähnen, daß es einer gewisser Allgemeinbildung bedarf, um Pilze richtig zu sammeln ? Man muß mindestens 1-2 Pilzarten kennen (besser wären natürlich 3 oder 4, das erhöht die Erfolgsaussichten ungemein).Also da wären zum Beispiel Birkenpilze, Steinpilze, Maronen, Röhrlinge. Bebilderte Pilzbücher findet man in jedem Fachbuchhandel oder beim ALDI an der Wühltheke - das schult auch gleich das Suchvermögen. Im Wald brauchen wir dann nichts weiter zu tun, als die bebilderte Vorlage aus dem Pilzbuch mit der Realität zu vergleichen. Dabei kann man durchaus etwas tolerant sein, aber nicht zu viel ! Nach einer Stunde sollte man seinen Sammelbeutel reichlich gefüllt haben oder man hat etwas falsch gemacht - man begnüge sich dann doch mit der Pizza (Looser). Für die Anderen geht es hier weiter:

Zubereitung :

Zu Hause angekommen, bestaunen wir noch einmal unsere Beute und rufen zweimal laut aus "OH, WELCH SCHMACKHAFTE PILZE ICH GESAMMELT HABE !!!" Davon sollte auf jeden Fall der Nachbar etwas mitbekommen, damit er später eventuelle Rettungsmassnahmen einleiten kann. Wir breiten die Pilze auf dem Tisch nun aus und fangen sie an zu putzen (befreien sie also von Dreck und Blattwerk). Wurzeln sollten die Pilze nicht mehr haben, da Pilze sowieso keine Wurzeln haben und wir sie natürlich ordnungsgemäß mit dem Messer vom Waldboden getrennt haben. Auftauchende Maden ignorieren wir einfach oder schlagen sie in die Flucht oder mit in die Pfanne. Ausserdem sollte sich schon etwas Margarine oder Speck in der Pfanne befinden, die wir durchaus auf dem Herd schon anheizen künnen. Da hinein schnippseln wir die gewaschenen Pilze streifenweise hinein. Aus den Pilzen sollte dann das Wasser austreten und den Pfanneninhalt schön schmorgeln lassen. Wir zerwürfeln noch eine große Zwiebel und geben sie mit etwas Salz und Pfeffer in die Pfanne. Die Bratzeit beträgt vielleicht 10 oder 20 Minuten und endet damit, daß keine Feuchtigkeit mehr in der Pfanne ist. Kurz zuvor schneiden wir noch etwas frische Petersilie dazu und verleihen dem Gericht damit noch etwas Frische und eine angenehme Farbe. Achso, sollten alle Pilze nicht in eine Pfanne reinpassen, nimmt man einfach eine zweite Pfanne hinzu, oder eine dritte, oder eine vierte. An Speisen sollte es also nicht fehlen und es lohnt sich eigentlich nicht, etwa Kartoffeln oder Fleisch dazu zu machen. Vielmehr kann man noch ein Knoblauchbaguette aufbacken.

Guten Hunger

PS: Dieses Gericht funktioniert nur, wenn es von Eumel zubereitet wird
- Nachahmungen oder gar Fälschungen sind nicht zu empfehlen -
   
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